Zentraler Qualitätsarbeitskreis
Nach Verabschiedung des ersten „Altöttinger Papiers“ wurde der Zentrale Qualitätsarbeitskreis (ZQAK) unter Federführung und Koordination von Herrn Dr. med. C. Fricke (Werner-Otto-Institut, Hamburg; Leitung des ZQAK bis Ende 2010) etabliert. Dieser hat zu verschiedenen Themen konkrete Papiere erarbeitet. Analog zum Vorgehen bei der Verabschiedung des Altöttinger Papiers werden diese im Rahmen der Arbeitssitzungen der SPZ-Landesarbeitsgemeinschaften besprochen. Die Resultate der Anmerkungen und Vorschläge werden anschließend in drei Regionalkonferenzen eingebracht. Die Publikation der endgültigen Version erfolgt dann nach Verabschiedung durch die Vollversammlung der BAG-SPZ und das Präsidium der DGSPJ.
In Schriftform wurden bisher drei Bände „Qualität in der Sozialpädiatrie“ publiziert. Die Bände 1 – 3 der Serie „Qualität in der Sozialpädiatrie“ sind über den Buchhandel erhältlich (Band 1: ISBN 978-3-922917-08-3; Band 2: ISBN 978-3-922917-07-6; Band 3: ISBN 978-3-922917-12-0). Alternativ ist auch eine Bestellung über das Zentrum für Kinder und Jugendliche (Vinzenz-von-Paul-Str. 14, 84503 Altötting) möglich. Die einzelnen Papiere sind hier auch als pdf-Datei erhältlich.
In Ergänzung zu den bestehenden Leitlinien, zu denen sich teilweise thematisch Überschneidungen ergeben, stellen die Papiere Aspekte der Umsetzung in der Sozialpädiatrie heraus. Dies umfasst neben den niedergelassenen Kinder- und Jugendärzt:innen insbesondere die SPZ, bedeutet aber nicht den Ausschluss anderer Institutionen, die inhaltlich vergleichbar arbeiten.
Seit Anfang 2011 wurde die Leitung des ZQAK von Prof. Dr. med. P. Borusiak (Kinderneurologisches Zentrum Bonn) übernommen. Ziel der weiteren Arbeit ist die Überprüfung der Implementation der Qualitätspapiere. Des Weiteren werden unter Berücksichtigung der Versorgungsforschung Indikatoren für die Behandlungsqualität und Instrumente zur Überprüfung des (patientenbezogenen) Zielerreichungsgrades entwickelt.
Es arbeiten momentan Gruppen zu den Themen
- Migration (Leitung Dr. med. I. Pfeiffer, Berlin)
- Strukturen (Leitung Dr. med. C. Kretzschmar, Dresden)
- Register für seltene Erkrankungen im SPZ (Leitung Prof. Dr. med. K. Brockmann, Göttingen)
- Perzentilen (Leitung Dr. Nina Derkum, Berlin)
- Digitalisierung in der Sozialpädiatrie (Leitung Dr. med. Jens Teichler, Konstanz)
- Zertifizierung (Leitung Dr. med. K. Hameister, Unna)
- Hilfsmittel (Leitung Dr. med. Mona Dreesmann, Potsdam)
- Interdisziplinarität im SPZ (Leitung Dr. med. Antje Hoffmann, Berlin und Dipl. Psych. Stefan Floss, Düren)
Als einer der ersten Schritte zur Überprüfung der Qualität der Behandlung in der Sozialpädiatrie wurde zusammen mit dem Institut für Gesundheitssystemforschung der Universität Witten/Herdecke eine Recherche zu vorhandenen und evaluierten Qualitätsindikatoren durchgeführt. Anschließend wurden mögliche Indikatoren erstellt. Der komplette Abschlussbericht steht hier als pdf-Datei zur Verfügung.
Aufgrund des Abschlussberichtes erfolgten Bemühungen um eine weitere Finanzierung der Arbeit, wobei ein Forschungsantrag für eine Psycholog:innenstelle (1/2 VK für ein Jahr) erfolgreich war. Frau Dipl. Psych. Marta Skrundz führte die Arbeit zur Weiterentwicklung und Implementierung von Qualitätsindikatoren zu ADHS in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe Qualitätsindikatoren fort. Der aktuelle Bericht steht hier als pdf-Datei zur Verfügung. Im Anschluss daran erfolgte eine Erarbeitung eines Sets von Qualitätsindikatoren bei der Behandlung von Cerebralparesen unter Leitung von Prof. Dr. med. Volker Mall, München. Die Ergebnisse wurden in der Kinderärztlichen Praxis (2020; Heft 2, S. 136-141) publiziert.
Der zentrale Qualitätsarbeitskreis und vor allem die Arbeitsgruppen verstehen sich nicht als geschlossene Gruppe oder exklusiver Zirkel. Wir freuen uns über jede:n, die:der sich in der DGSPJ engagieren und mitarbeiten möchte – als Ansprechpartner hierfür steht der Leiter des ZQAK gerne zur Verfügung (peter.borusiak@lvr.de) .